Piep.
Piep.
Piep.
Im gefühlten Zehn-Sekunden-Takt zieht die Kassiererin die Supermarktwaren über den Scanner. In der Warteschlange zeigt man sich geduldig. Eile ist für die junge Angestellte offenbar ein Fremdwort. Im tatsächlichen wie im übertragenen Sinne. Wenn schon, würde sie es „Haast“ nennen. Wobei sich „Haast“ gemäß Schreibweise noch nicht einmal schnell aussprechen lässt. Und auch mit der „Snelheid“ scheint sie nicht allzu dicke befreundet zu sein. Man könnte meinen, die beiden sind Erzfeinde.
Aber das macht alles nix – wir sind im Urlaub. Viele hundert Kilometer von der deutschen Großstadthektik entfernt. Wir haben Zeit.
Zeit als Luxusgut. Eng verbunden mit Entschleunigung. Das haben wir so gewollt. So richtig bewusst auf Stress verzichten. Zur Ruhe kommen und so.
Da stört es mich – im Gegensatz zu großem Schatz – auch nicht, dass das WLan extrem „langzaam“ ist. Auch an die ungewohnt niedrigen Höchstgeschwindigkeiten auf den niederländischen Straßen lässt es sich irgendwie gewöhnen. Passt zu den unzähligen Äckern und Blumenfeldern, welche mit den Windrädern und dem Wasser so ziemlich die einzigen Hingucker sind während unserer Autofahrten im Nachbarland.
Dass es außerdem trotzdem Autofahrer gibt, die auf der Autobahn bei erlaubten 120 km/h ihre Tachonadel konsequent nicht weiter als bis zur 90er Markierung wandern lassen…
…das entschleunigt ungemein! Die haben das Prinzip verstanden.
Jetzt muss ich nur noch meinen Blutdruck davon überzeugen…