Schon von Weitem winken sie mir fröhlich zu. Vier oder fünf gut gelaunte Mädels in einer ruhigen Hamburger Seitenstraße. Mitte bis Ende Zwanzig. Sonntagnachmittag.
Keine Ahnung, warum sie mich anwinken. Ich muss aber aus parkplatztechnischen Gründen ohnehin an ihnen vorbei fahren. – Und anhalten. Zumindest geben sie mir entsprechende Handzeichen dazu.
„Haben Sie vielleicht ein Starterkabel?“, lautet kurzerhand der Anhaltegrund. Sorry, muss leider passen.
Die wenigen nächsten Autofahrer werden befragt und antworten mit selben Ergebnis. „Hat denn hier niemand ein Starterkabel“, beginnt bei einer der jungen Damen allmählich lautstark die Verzweiflung einzusetzen. Wer weiß wie lange sie schon hilflos am nicht anspringenden Auto stehen…
Allerdings lange genug, dass einer der vier oder fünf Mädels nun doch ein kleiner Geistesblitz ereilt:
„Vielleicht hab ICH ja ein Starterkabel?!“
Auf ungewöhnlich umständliche Art wühlt sie sich von der Rückbank in den Kofferraum. Erst auf der linken Seite, dann auf der rechten Seite. Die Rückbank lässt sich offenbar nicht einfach umklappen. Genauso wenig wie sich die Kofferraumtür öffnen lässt. Macht aber alles nix, denn „Ich hab ein Starterkabel!!!“, kreischt sie nach etwas Aufwand freudig hervor.
Und da sage nochmal jemand, Frauen wüssten sich nicht zu helfen!
Anmerkung: Trotz mehrmaligem Zwicken meinerseits hat sich dieses Ereignis als tatsächlich und nicht geträumt herausgestellt.
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